Die Berge

Tourenbeschreibungen

1. Prägraten/Virgental, Osttirol

Diese Wanderungen orientieren sich in der Regel an den Bedürfnissen einer Familie, d.h. sie sind auch mit Kindern ohne weiteres zu bewältigen (bzw. in der Zeit, in der sich das Kind in der Animation befindet :-)).

Hinterbichl/Ströden - Clara Hütte (2038 m)

Eine sehr empfehlenswerte Tour, vorbei an den Jausenstationen Pebell- & Islitzeralm, an den romantischen Umbalfällen (Wasserlehrpfad) aufwärts, immer über der Isel. Im ersten Teil ein lebhaft frequentierter Weg, nach dem Wechsel auf die rechte Flußseite lichtet es sich etwas. Nach 2/3 des Weges zweigt das Dabertal ab, durch das man die Neue Reichenberger Hütte erreicht. Von der Clara Hütte aus kann man noch ein gutes Stück in das Umbaltal wandern, ohne übernachten zu müssen. Gute Geher erreichen auch die kleine Phillip Reuter Hütte.

Hinterbichl/Ströden - Essener-/Rostocker Hütte (2208 m)

Der Weg führt durch das Dorfertal zunächst durch dichten Wald über mehrere steile Abschnitte hinauf in vegetationsärmere Gefilde, immer unter der Materialseilbahn zur Hütte. Im oberen Abschnitt finden sich interessante Spuren zurückliegender Gletschertätigkeit. Der Schlußanstieg zur Hütte führt über steile Geröllfelder, ist aber jederzeit gut gangbar. Je nach Kondition braucht man 2-3 h für den Weg. Von der Hütte kann man einen Abstecher zum nahen Simony-Kees machen, das Rostock-Eck (2749 m) besteigen oder aber weiter in Richtung Großer Geiger oder Simony Spitzen gehen. Auch der Übergang über das Türmeljoch zur Johannis Hütte ist möglich. Das Tal wird von vielen Murmeltieren bewohnt.

Muhs-Panoramaweg

Der Muhs-Panoramaweg verbindet die Lasnitzen Hütte (1895 m) mit der Bergersee Hütte (2180 m) und führt stetig auf einem etwas in das Virgental hineinragenden Bergrücken entlang, so dass ständig eine hervorragende Aussicht sowohl auf das Tal, auf die Gipfel der Venediger-Gruppe als auch in das Dorfer Tal heinein besteht. Der Weg lässt sich in beiden Richtungen gleich gut gehen, je nach Tempo und Pausendauer braucht man 4-5 h.

Berger Kogel (2656 m)

Der Ausfstieg führt am Zopatnitzen-Bach entlang bis auf die Bergersee Hütte (2182 m). Danach geht es in die Bergeralm-Scharte und von dort einen problemlosen Anstieg zum Gipfelkreuz. Hier wird man mit einer wunderschönen Aussicht auf das Virgental und die Venediger-Gruppe belohnt. Den Abstieg kann man über das Wetterkreuz (in das Tal ragender Bergrücken) wählen. Für die gesamte Tour sollte man 5-6 Stunden einplanen. Nachtrag anno 2004: Den (längeren) Rückweg von der Scharte in Richtung Welzelach empfand ich als wenig angenehm, der Schluß-Abstieg von der Berger Alm nach Prägraten führt über einen schmalen, rutschigen und dunklen Waldsteg.

Reichenberger Hütte über Großbachtal (2586 m)

Die (Neue) Reichenberger Hütte ist eine der am schönsten gelegenen Hütten, die ich bis jetzt bewandert habe. Sie ist sowohl von St. Jakob im Defereggental als auch vom Virgental aus erreichbar. Sie liegt in wild-romantischer Umgebung am oberen Rand des Trojer Almtals, hinter (oder vor?) der Bach Lenke, die in das Großbachtal führt, direkt am Böden See.
Der Weg aus dem Virgental beginnt an der Jausenstation Pebell-/Islitzer Alm. Hier kann man sich im Prinzip auch noch für die Variante über Umbal-Fälle, Daber Tal, Daber Lenke entscheiden (s. Beschreibung Clara Hütte), dieser Weg ist aber bedeutend länger.
Der Anstieg von der Jausenstation bis zur Stürmitzer Alm bietet erst einmal 420 Höhenmeter am Stück zum "Warmmachen" auf kürzestmöglicher Entfernung. Danach lichtet sich der Wald und es wird langsam (!) gemächlicher. Bis zur Großbachalm bewegt man sich auf einem Fahrweg, der auch sehr gut zu gehen ist. Danach geht es auf den üblichen Pfaden weiter in das Großbachtal hinein. Der Weg ist gut markiert, auch wenn man sich gegen Talschluß mitunter von Markierung zu Markierung hangeln muß. Die "Schlüsselstelle" ist der Aufstieg zur Bach Lenke, hier wird es noch einmal richtig steil und einige Kalkfelsen lassen Hochgebirgs- Feeling aufkommen, sind aber unkritisch, die Hände werden nicht benötigt. Erst beim Überschreiten der Scharte rückt das Ziel der Wanderung ins Blickfeld, und auch sonst lohnt (leider erst jetzt) das Panorama die Mühen des Aufstiegs. Für den Rückweg stehen die oben beschriebenen Aufstiegs-Varianten zur Verfügung. Konditionsstarke Geher können von hier aus noch den einen oder anderen Gipfel mitnehmen. Ich habe für Hin- und Rückweg jeweils die ausgeschriebenen Gehzeiten von 4 bzw. 3 h benötigt.
(Geschrieben unter dem Eindruck der Tour direkt am Abend im Hotel)

Defregger Haus (2962 m)

Die Route aus dem Virgental (von Hinterbichl mit dem Hüttentaxi bis zur Johannis-Hütte über das Defregger Haus) ist der einzige Zugang zum Großvenediger, der für Otto-Normalbergwanderer an einem Tag zu bewältigen ist. Aber auch ohne dieses ehrgeizige Ziel ist es eine der schönsten Touren, die ich bis jetzt von Prägraten aus gegangen bin.
Das Hüttentaxi (Tarif für Berg- und Talfahrt in 2004: 15 EUR) überwindet in ca. 20 min. 700 Höhenmeter. Von dort sind es nicht mal mehr 1000 Hm bis zum Defregger Haus, die in durchaus alpinem, aber nicht schwierigem Gelände in 2,5-3 h zu bewältigen sind. Der Breite der getretenen Spur nach zu urteilen, dürfte dieser Weg in der Hochsaison lebhaft frequentiert sein ... Die Aussicht auf die sonst kaum sichtbaren Gletscher und Gipfel der Venediger-Gruppe auf diesem Weg ist einfach grandios. Wenn man vom Defregger Haus noch ein paar 100 m geht, erreicht man einen Grat, von dem aus man einen großen Teil des "restlichen" Weges zum Venediger überblickt, nähmlich bis zum Rainer Törl. Da er jedoch von hier aus nur noch über Gletschereis führt, ist er erfahrenen und entsprechend ausgerüsteten Wanderern oder "Turi`s" in Begleitung eines Bergführers vorbehalten. Er ist lt. Literatur ebenfalls in 2,5-3 h zu bewältigen, so daß man, entsprechend frühzeige Auffahrt vorausgesetzt, die ganze Tour tatsächlich an einem Tag bewältigen kann. Wer jedoch mit der sogen. Hüttenromantik keine Probleme hat, kann natürlich oben nächtigen und die Besteigung am nächsten Tag vornehmen, so wie es auf dem am häufigsten begangenen Weg von der Neuen Prager Hütte aus üblich ist.

2. Vent

Diese Toren wurden von mir (Peter H.) allein gegangen, sind also etwas ambitionierter ...

Martin-Busch-Haus

Zum Busch-Haus führt ein lebhaft begangener und leider sogar befahrener (Berg-Taxi, Mountain-Biker) Weg mit sehr gleichmäßigem Anstieg. Er führt durch das breite Tal des Niedertalbaches, vorbei an einer sehr urigen Schäferhütte und bietet in der zweiten Hälfte Aussicht auf den Mutmalferner und den vergletscherten Similaun. Der Weg ist, je nach Marschzahl, in 2-3 Stunden zu schaffen, so daß man genügend Zeit hat, von der Hütte aus weiterzugehen.

a) Niederjoch/Similaunhütte
Im ersten Teil über weite Almflächen, auf denen sich im September die Schafherden für den Rückweg nach Südtirol sammeln, später nimmt der Weg alpinen Charakter an, ist aber jederzeit gut gangbar. Kurz vor dem Schlußanstieg zum Niederjoch muß eine kurze Gletscherstrecke bewältigt werden, die jedoch völlig unkritisch ist. Vom Busch-Haus ist dieser Weg in 2-2½ h zu schaffen. Wer schneller geht, schafft es vielleicht auch noch bis zur Ötzi-Fundstelle.

b) Kreuzspitze
Die Kreuzspitze ist einer der höchsten erwanderbaren Gipfel der Ostalpen und deshalb oft besucht. Im Juni 2005 habe ich ihn bei einem "Kurztrip" nach Vent bewältigt. Vom Busch-Haus führt ein steiler Anstieg über Almen-Matten, meist stark von Schafen beweidet, hinauf zum Samoar-See (2900 m). Die in allen Karten eingezeichnete verfallene Brizzi-Hütte ist ein eher unspektakuläres Mauergeviert von den Abmessungen eines kleinen Zimmers, angelehnt an einen hohen Felsen. Von dort geht es weiter steil, aber sicher, über Geröll- und Blockfelder bzw. je nach Jahreszeit, über mehr oder weniger ausgedehnte Schneefelder, die auch schon mal die Wegmarkierung verschwinden lassen können. Der Gipfel und sein Kreuz verbergen sich bis kurz vor dem Ziel den Augen des suchenden Wanderers. Eine Schlüsselstelle befindet sich offenbar ca. 100 m unterhalb des Einstiegs auf den Gipfelgrat. Der markierte Weg führt über ein großes Schneefeld, es ist jedoch (zumindest bei meiner Tour) keine Spur gegangen. Der von den Vorgängern benutzte Aufstieg über ein steiles Geröllfeld verschliesst sich den Augen des ungeübten Alpinisten. Wäre mir nicht ein absteigender Wandergefährte begegnet, wäre ich definitiv umgedreht. Wenn man den Gipfelgrat erreicht hat, geht es auf einem fast bequem zu nennenden Pfad weiter gen Gipfel, denn man dann auch (endlich!) ca. 50 m vor Erreichen desselben erblickt.

Der Ausblick ist natürlich gigantisch. Da ich meine Tour ausschließlich am Wetter terminiert habe, hatte ich ein unbeschreibliches Panorama (Bilder s. vorhergehende Seite).

Insgesamt eine Tour, die ausser guter Kondition für 1500 Höhen-Meter keine ernsten Herausforderungen bietet, zumindest, wenn man im Herbst geht. Ich habe den Aufstieg trotz mehrer Pausen und einiger mentaler "Orientierungsphasen" fast in der am Busch-Haus angegebenen Zeit von 3 h bewältigt. Die Gesamt-Gehzeit von (und nach) Vent betrug also knapp 10 h. Für mich war dies der Höhepunkt meiner bisherigen "Lauf"-bahn!.

Wildes Mannle/Breslauer Hütte

Der Aufstieg wird durch den Sessellift auf 2300 m erheblich erleichtert. Der erste Teil des Weges führt (zunächst in Richtung Breslauer Hütte) unübersehbar durch ein Wintersportareal, nach ½ h zweigt der Weg zum Wilden Mannle ab. Zuerst steiler Aufstieg über Almen auf gut gangbaren Wegen bis zu einer zweiten Gabelung Hütte-Gipfel, die letzten 100 Höhenmeter führen jedoch durch puren Fels, hier müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung. Eine kleine Stufe ist nur mit Hilfe eines fixen Seils zu bewältigen, wohl deshalb wird der Gipfel manchmal mit I klassifiziert. Die Aussicht vom geräumigen Gipfelplateau ist großartig. Gesamt-Gehzeit ca. 2-2½ h. Geübte können für den Abstieg auch den Rofenkarsteig wählen, ich bin auf dem "Normalweg" bis zur zweiten Gabelung zurückgekehrt und von dort zuerst über Gletscherrinnen und -grate, später über einen sehr schönen Höhenweg zur Breslauer Hütte gegangen. Von dort führt die Skipiste wieder bis zum Lift.

Hochjoch-Hospitz

Das Hochjoch-Hospitz befindet sich über einer Gabelung des Rofentales. Der Weg von Vent führt vorbei an den Rofenhöfen hoch über der Schaurig schönen Schlucht der Rofenache bis zur Einmündung des Vernagtbaches, dort über eine stabile Brücke und weiter über hohe Almen hinauf zur Hütte. Er hat eine sehr gleichmäßige Steigung und ist in 2,5-3 h zu bewältigen. Wer rechtzeitig aufgestanden ist, kann von der Hütte weitergehen.

a) Schöne Aussicht(=Bella Vista)
Hier ist man leider zunächst zum Abstieg bis auf den Talgrund (ca. 150 m) gezwungen, bevor man den Aufstieg in Angriff nehmen kann. Wir sind diesen Weg noch nicht gegangen.

b) Brandenburger Haus
Direkt hinter der Hütte beginnt der steile Aufstieg zum Brandenburger Haus. Mit jedem Meter weitet sich der Blick auf die Täler des Hintereisferners, und irgendwann erscheinen hinter einer Kuppe auch die beeindruckenden Eisbrüche des Kesselwandferners. Der Weg steigt weiter hoch über dem Gletscher in eine seitliche Wand und läuft von dort in den flachen Teil des Eises ein. Bei ca. 3050 m muß man sich auf das Gletschereis begeben, um das Brandenburger Haus zu erreichen, das man schon seit einiger Zeit inmitten des Gletschers, umgeben von einigen Gipfeln, sieht. Die Begehung des Hintereisferners wird nur am Seil empfohlen, daher habe ich an dieser Stelle umgedreht, die Gehzeit vom Hochjochhospitz bis dahin betrug ca. 2 h.

3. Meiern (Südtirol)

Wetterspitz (2709 m)

Der Wetterspitz ist der nächstgelegene Gipfel und liegt auf dem Kamm zwischen Ridnaun- und Pflerschtal. Der Einstieg im Dorf ist zwischen den Bauernhöfen etwas schwierig auszumachen. Er führt dann in stetigen Serpentinen durch den Wald in die Almregion, vorbei an der Prischer Alm und später fast ständig auf einem kaum ausgesetzen Grat entlang. Bei 2500 m geht man dann hinüber in das Allrißjoch, welches schon einen wunderbaren Ausblick auf das Pflerscher Tal mit den gegenüberliegenden Gipfeln bietet. Vom Joch sind es etwa noch 200 Höhenmeter, die teilweise nur unter Zuhilfenahme der Hände zu überwinden sind. Schwindelfrei und trittsicher sollte man sein, dann wird man nach insgesamt ca. 3 h mit einem gigantischen Ausblick, der vom Alpenhauptkamm über die Dolomiten bis weit nach Südtirol reicht, belohnt. Eine sehr schöne Tour, für die man 6-7 h benötigt.

Pfurnsee

Der Weg führt zunächst am Ridnaunbach entlang auf den Aglsboden, einen breiten Talkessel. Dort zweigt der Aufstieg zur Aglsalm ab, einer sehr kleinen Hütte. Von dort geht es weiter unter die Felswände des (kleinen) Hocheck, wo es einige ausgesetzte Passagen zu bewältigen gilt. Der Endanstieg führt über grobes Geröll. Am See herrscht eine himmlische Ruhe, in der man die Aussicht auf die umliegenden Gipfel wirklich geniessen kann. Für Hin- und Rückweg benötigt man ca. 6 h.

 

4. Der Ätna

Dank der Angebote einer etablierten Billigfluglinie kann man nun also auch Wochenendausflüge nach Sizilien machen, vorausgesetzt, man wohnt im Einzugsgebiet eines gewissen Eifel-Flughafens. Da der Flug i.d.R. spätabends ankommt, empfiehlt sich eine Übernachtung im Ankunftsgebiet. Empfehlung: Erice. Aber Achtung - der Ort ist selbst mit Kleinwagen nur eingeschränkt befahrbar, Navis verhaspeln sich hoffnungslos im Gassengewirr. Aber der Ausblick am nächsten Morgen ist berauschend.
Mit dem Mietauto von Trapani nach Catania ist eine schöne Tagesfahrt, Maut wird auf dieser Strecke nicht erhoben. Als Herberge im Zielgebiet kann man das einzige Hotel auf der Station "Etna Sud/Rifugio Sapienza" uneingeschränkt empfehlen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut! Es liegt auf ca. 2000 m Höhe. Im Gegensatz zu den zahlreichen Bustouristen, die an diesem Ort ausgeladen werden, haben wir (mein Freund Thomas und ich) die Dienste von Seilbahn und Unimog-Transport nicht in Anspruch genommen und haben am nächsten Morgen den Aufstieg direkt vom Hotel begonnen. Bis zum Gipfel sind es 1300 hm, man sollte also ausreichend Zeit einkalkulieren. Der Aufstieg führt zunächst auf einem Fahrweg neben der Seilbahn bis zu deren Endpunkt und ist (von Landschaft und Ausblick abgesehen) eher unspektakulär. Auch von dort geht es auf staubigem und ausgefahrenem Weg weiter gen "torre del filosofo". Dort endet im Moment der Bustransfer, man kann erste Rauchwölkchen besichtigen, die Tagesausflügler drehen hier um.

Wenn man einen der Hauptkrater besichtigen möchte, geht man an den Warnschildern der Naturparkverwaltung vorbei auf einem nicht gekennzeichneten, aber gut sichtbaren Weg in Richtung Westen. Man befindet sich hier auf ca. 3000 m. Also war der Weg an einer Stelle durch ein Schneefeld versperrt, das Gipfelgebiet ist nun rechter Hand zu sehen. Wir sind den Spuren durch Das Schneefeld in Richtung Gipfel gefolgt. Ca. 200 m unterhalb muss man eine Passage in steilem, weglosen Gebiet überwinden, dann hat man es geschafft und steht am "Bocca Nuova", der zum Haupkrater zählt. Wir hatten Glück, der Wind wehte stehtig aus West, so daß man sich bis zum Kraterrand vorwagen konnte. So wie jedoch eine größere Schwade des giftigen Dampfes in unsere Richtung zog, mußten wir die Flucht ergreifen. Neben dem grandiosen Anblick des Kraters, der an diesem Tag sehr ruhig war, hat man bei klarer Luft natürlich auch einen hervorragende Ausicht auf die Insel und das Meer. Der Abstieg vom Krater gestaltet sich auf Grund der losen Schlacke/Asche sehr einfach, man lässt sich einfach herunterrutschen. Auch sonst kann man auf dem Rückweg wegen des besseren Überblicks das eine oder andere Stück abkürzen. Der weitere Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute. Der Routenverlauf ist auf der Karte gut zu erkennen.

Neben den in den Bergen üblichen Vorsichtsmaßnahmen (Schuhe, Bekleidung, Wasser!), gilt es am Ätna natürlich, sich vor der Tour über die Aktivitäten des Vulkans kundig zu machen. Theroretisch kann es in jedem Moment in einem Krater zu einer Explosion kommen, und dann fliegen Steine bis zur Größe von Einfamilienhäusern durch die Gegend, oder vor den Füßen des ahnungslosen Wanderers tut sich eine neue Spalte auf. Aber auch das Wetter ist nicht zu unterschätzen. Bei aufkommendem Nebel/Wolken kann man schnell die Orientierung verlieren, und durch Blitzschlag kommen am Ätna mehr Menschen ums Leben als durch Vulkanausbrüche!

5. Norwegen

Durch die unmittelbare Nachbarschaft von Wasser und Bergen bildet Norwegen eine sehr kontrastreiche Landschaft. Dazu kommt, dass dort bereits in wenigen 100 m Höhe eine vegetationslose Gebirgslandschaft beginnt, die man in den Alpen erst ab 2.500-3.000 m erwartet. Die Wandersaison beginnt in Norwegen erst im Juni, und auch dann sind noch große Teile der Hochebenen wie der Hardangerwidda (Vidda = Weite/Ebene) von Schnee bedeckt. Eine von uns geplante Überquerung des Folgefonna-Gletschers musste deshalb ausfallen.
Da die Einkommen in Norwegen deutlich über dem deutschen und mitteleuropäischen Niveau liegen, sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung entsprechend hoch. Neben dem beliebten Wohnmobil bieten sich Hostels, Hütten auf den zahlreichen Campingplätzen oder eben ein Zelt als Alternativen an, Selbstverpflegung ist meist angesagt. Das wichtigste Transportmittel in Norwegen ist die Fähre, da die meisten großen Städte an der Küste liegen. Das Eisenbahnnetz ist sehr dünn. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man berücksichtigen, dass die meisten Strassen an Fjorden oder Seen entlangführen. D.h. sie sind in der Regel schmal und die Strassenführung folgt eng der Küstenlinie. Deshalb beträgt die Durchnschnittsgeschwindigkeit maximal 50 km/h. Die von Navis errechneten Fahrzeiten sind meist zu optimistisch.
Hier nun die Touren im Einzelnen:

Rundweg um Bergen vom Ulriken über Rundemanen zum Fløen

Eine schöne Wanderung zum Aufwärmen mit herrlichen Ausblicken auf Bergen einerseits und die schnee- und eisbedeckten Flächen der Hardangervidda andererseits. Man startet oberhalb des Haukeland Universitätskrankenhauses, entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn. In jedem Fall sind etwa 500 Höhenmeter zu überwinden. Wenn man sich vom Gipfel des Ulriken am Panorama von Bergen stattgesehen hat, folgt man einfach dem Menschenstrom oder den gut sichtbar angebrachten "T"-Zeichen auf den Steinen, zunächst in Richtung Südwesten. Gipfelpanorama Ulriken
Der Weg verläuft bereits im vegetationslosen Bereich, so dass die Sicht (gutes Wetter vorausgesetzt) an keiner Stelle beeinträchtigt wird. Der Weg führt vorbei an zahlreichen kleineren Seen und privaten Hütten, mit steigender Entfernung von der Seilbahn wird es einsamer. Es geht in alpinem Gelände ohne große Höhenunterschiede voran, ein einigen wenigen Stellen wird es kraxelig, aber auch für Kinder ohne weiteres machbar. Nach der Umrundung des tief unten gelegenen Svartediket-Sees. Am Ausfluss des Jordalsvatnet (Stausee) in den Tarlebøen muss man leider tief ab- und auf der anderen Seite wieder aufsteigen. Daran schließt sich nahtlos der Aufstieg auf nun sehr guten (Fahr-)weg auf den Rundemann an. Dieser bietet sich noch einmal für eine Rast mit herrlichem Ausblick auf Bergen an. Von hier an geht es bergab, viele verschiedene Wege führen hinab zum Fløenen und in die Stadt. Die Länge der Strecke beträgt etwa 18 km, wir haben dazu ca 6 Stunden benötigt.

Trolltunga

Die Trolltunge (Trollzunge) ist (neben Preikestolen und Kjerag) eine der spektakulärsten Felsformationen Norwegens. Sie befindet sich auf der Hochebene der Hardangervidda unmittelbar über dem Stausee Ringdalsvatnet, der eines der zahlreichen Wasserkraftwerke des Landes speist. Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz Skjeggedal, bereits im Talort Tyssedal gut ausgeschildert. Achtung: Die Parkgebühr kann nur mit Kreditkarte bezahlt werden!
Von hier aus geht es auf steilem Waldpfad etwa 700 m hinauf auf ein großes Plateau, auf dem sich zahlreiche Holzhäuser befinden. Deren Versorgung wird über die Mågeliban (seit 2004 nicht mehr für die Öffentlichkeit verfügbar) sichergestellt. Nach Querung des Plateaus geht es noch einmal etwa 300 m über einen Sattel hinauf auf die Hardangervidda. Hier muss man ganzjährig mit Schnee und vor allem Morast rechnen. Nach dem Sattel hat man die meisten Höhenmeter hinter sich, was nicht bedeutet, dass es zu ebener Erde weitergeht. Auf 2/3 der Strecke kommt man an einer Schutzhütte (Reinaskorbu) vorbei, die die ein paar Wanderern Unterschlupf bei schlechtem Wetter bietet. Viele nutzen den Platz auch zum Zelten. Nach 5-6 h Gehzeit, je nach Wetter und Kondition, erreicht man ein wenig unerwartet das Ziel. Vor Ort muss mit größeren Menschenansammlungen gerechnet werden, aber für's Foto gibt es eine Warteschlange am Fuße des Felsens, ausserhalb des Sichtbereiches :-) Überhaupt sind die spektakulären Bilder z.T. eher der Perspektive als den Gegebenheiten zu danken. Von der Trolltunga kann man auf gleichem Weg zurück gehen, es ist jedoch auch möglich, das gesamte Ringdalsvatnet zu umrunden. Dafür muss man jedoch eine Übernachtung unterwegs einplanen (Schutzhütte oder Zelt). Für den Abstieg zum Parkplatz sollte man ausreichend Schmerzresistenz in den Knien einplanen ...

Buarbreen-Eisbruch

Der Buarbreen-Eisbruch ist einer von mehreren "Ausläufen" des Folgefonna-Gletschers. Er ist von Odda aus sehr schnell zu erreichen, da man mit dem Auto weit in das Buerdalen hineinfahren kann. Der Ausgangspunkt für diese Halbtageswanderung ist ein Parkplatz kurz vor dem letzten Bauernhof des Tals (keine Gebühren). Nach kurzer Querung des Talschlusses geht es zunächst in dichtem Wald an der Nordflanke des Tals steil nach oben. Dabei müssen immer wieder kleinere und größere Bachläufe überquert werden, wofür jedoch meist geeignete Mittel zur Verfügung stehen. Im zweiten Teil des Anstiegs wird es steiler und von Zeit zu Zeit muss man die Hände zu Hilfe nehmen. An einigen Stellen sind lose Seile als Hilfe angebracht, eine hohe Stufe wird von einer Art Treppe überwunden. Nach etwa 2 1/2 Stunden öffnet sich das Gelände und man befindet sich auf den abgeschliffenen Felsen gegenüber der Gletscherzunge, die von hoch oben in das Tal hineinragt. Den Weg dorthin versperrt jedoch ein relativ breiter Fluss (für die ganz mutigen sind Drahtseile gespannt). Bei Sonnenschein ist die blaue Farbe des Eises besonders schön zu sehen. Man kann von hier aus weiter an der rechten Flanke nach oben steigen und kommt dort an einen anderen Ausläufer des Gletschers.

Gaustatoppen

Der Gaustatoppen ist mit 1883 m die höchste Erhebung der Telemark. Durch den freistehenden Charakter des Berges ist die Aussicht bei gutem Wetter einfach grandios. Und wir hatten gutes Wetter! Es empfiehlt sich, im dem Wintersportgebiet Kvitåvatn zu übernachten, wo es im Sommer preiswerte und sehr gute Herbergen gibt. Von dort ist die Anfahrt zum Sartpunkt der Wanderung in 15 Minuten zurückgelegt. Der Parkplatz am Fuße des Berges ist nicht zu verfehlen. Auf gut markierten und sichtbaren Pfaden geht es von dort die ca. 700 Höhenmeter bis auf den Gipfel. Der Weg führt überwiegend durch Geröll und kann daher nicht als bequem, aber auch nicht als schwierig bezeichnet werden. Im oberen Bereich gibt es einige Infotafeln zur Geologie des Berges. Je nach Jahreszeit sind einige Schneefelder zu überqueren. Nach 2 1/2 Stunden waren wir auf dem Gipfel, der ein ausgeprägtes Plateau vermissen lässt.