Die Berge

Berge und Wandern

... sind eine unserer gemeinsamen Leidenschaften. Hier findet Ihr Informationen über unsere schönsten Erlebnisse. Einige detaillierte Tourenbeschreibungen gibt es jetzt hier.

Alpen

Die Alpen liegen zwar nicht gerade vor der Haustür, sind aber immer noch das nächstgelegene Ziel für (Berg-)Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade. Viele Kurz- und Familienurlaube haben uns in den letzten Jahren dorthin geführt. Und wenn das Wetter mitspielte, waren es immer großartige Touren.

Eines der ersten Ziele, die wir in den 90-er Jahren immer wieder angesteuert haben, war Prägraten im Virgental (Osttirol). Abseits der großen Straßen und Pisten bietet es Ruhe und familienfreundliche Unterkünfte (z.B. den Replerhof). Von dort aus führen zahlreiche Wanderungen auf kleine und große Gipfel, bis hin zum Venediger.

Später hat es mich sehr oft nach Vent gezogen, ein kleines Bergsteigerdorf am Talschluß des Ötztales.

Kreuzspitze (3455 m) und Wildes Mannle (3023 m) über Vent

Weitere Touren haben uns nach Südtirol (Maiern) und ins Stubaital geführt, alles Orte, in denen es sehr gelassen zugeht.


Pfurnsee und Wetterspitz bei Maiern


Nach zwei erfolglosen Versuchen in 2007 am Säntis und am Mt. Carnigou (Pyrenäen) /beide Male Wetter/ konnte ich im Juni 2008 einen Gipfel der besonderen Art verbuchen: den Ätna! Bergsteigerisch nicht unbedingt eine Herausforderung, ist es jedoch ein Landschafts- und Naturerlebnis der besonderen Art. Einzelheiten unter Tourenbeschreibungen.


Der Ätna auf Sizilien

2009 hat mich das grosse Fernweh wieder gepackt. Diesmal sollte es die Besichtigung des zweithöchsten Berges der Welt, des K2, sein. Da mir die Anreise über Pakistan zu heikel war, habe ich mich für die (selten angebotene) Variante über China entschieden. Diese Tour sollte in eine der verlassensten Gegenden dieser Erde führen, welche erst in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts von Europäern kartiert wurde. Mehr als 1200 km Anfahrt mit Auto/Jeep (aus Kirgistan) und ca. 70 km Fußmarsch durch wilde Flusstäler und über hohe Pässe waren nötig, um endlich in den Anblick des "Berges der Berge" zu kommen. Aus größerer Entfernung konnten auch noch Gasherbrum I/II und Broad Peak gesichtet werden. Einen ausführlichen Bericht gibt es hier auf einer eigenen Seite.


Die Gasherbrum-Gruppe (links) und der K2 (rechts)


In 2011 ist über zwei sehr schöne Wandererlebnisse zu berichten:

Elbsandsteingebirge/Sächsische Schweiz (Untertitel: Warum denn in die Ferne schweifen ...)


Seit vielen Jahren habe ich mir vorgenommen, an die Plätze der elterlichen Urlaube zurückzukehren. In diesem Jahr habe ich diesen Plan endlich umgesetzt. Basierend auf dem Kartenmaterial von Herrn Dr. Böhm (ein absolutes MUSS für Kartenliebhaber) habe ich mich in drei Touren von Ost nach West durch die Sächsische Schweiz "durchgewandert".



Die Kirnitzsch 2011

Zum Auftakt wurde der Oberlauf der Kirnitzsch erkundet (Ausgangs- und Endpunkt Wanderparkplatz "Buchenparkhalle"). Eine sehr einsame, nichts destoweniger romantische und reizvolle Tour, die am Königsplatz, dem Herrmannseck, den Rabensteinen vorbei und über das Lindigtgründel wieder zurück führte. Die Spuren des Hochwassers von 2002 sind nach wie vor nicht zu übersehen.

Am zweiten Tag wurde das Auto an der Räumichtmühle geparkt. Über die Pohlshörner ging es zum Zeughaus und von dort über die Goldsteinaussicht (sehr lohnend!) und den Roßsteig zum Großen Winterberg.


Aussicht vom hinteren Raubschloss
Der Rückweg über Fremden- und Königsweg bietet gigantische Aussichten bzw. interessante Perspektiven auf die zahlreichen Felsformationen dieser Gegend. Den Aufstieg zum Hinteren Raubschloss über eine kühn angelegte Steiganlage sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, er wird mit einem gigantischen Ausblick belohnt.

Den Höhepunkt sollte am dritten Tag die Begehung der Häntzschelstiege in den Affensteinen bilden. Dies soll der einzige "richtige" Klettersteig im Elbsandsteingebirge sein. Einem Anfänger wie mir hat er einiges an Adrenalin zu bieten (für Nachahmer: das Mitführen eines Klettersteigsets ist für Neulinge und Kinder durchaus empfehlenswert), die Aussicht belohnt jedoch für die Mühe mehr als ausgiebig. Auch der Rückweg über "Zuruckesteig" (sic!) und Schrammsteingratweg hat noch einige landschaftliche Höhepunkte zu bieten.


Aussicht von der Häntzschelsteige


Im Berchtesgadener Land (Der Watzmann hat gerufen ;-)

Zwei Wochen Urlaub in Berchtesgaden lassen einigen Spielraum für Bergtouren der unterschiedlichsten Art. Gemeinsam mit meiner lieben Frau haben wir folgende Wanderungen gemacht:

  • Wimbachgrieshütte
  • Eine einfache Tour zum Einlaufen. Etwas über 20 km über einen sehr bequemen Weg, Start am Parkplatz Wimbachklamm. Die Wimbachklamm hatten wir uns spektakulärer vorgestellt, wer die "Maut" sparen will, geht rechts über den Rückweg. Die Wimbachgrieshütte fällt durch zahlreiche Ver- und Gebotsschilder etwas negativ auf, auch das Preisniveau fanden wir für eine per Auto zu versorgende Hütte etwas hoch.

  • Grünstein, Kühroint-Alm, Archekanzel
  • Vom Wanderparkplatz Hammerstiel in Hinterschönau steil bis zur Grünsteinhütte, von dort über einen bewaldeten Grat, später wieder befestigten Weg zur Kühroint-Alm. Vor der Einkehr hinab zur Archekanzel, einem Punkt mit toller Königssee-Aussicht. Zurück über den Fahrweg und die Schappach-Alm.

  • Almbach-Klamm
  • Ein absolutes Muss! Ein herrlicher Weg führt vom Parkplatz an der Kugelmühle über 3 km und ca. 200 Höhenmeter durch eine der schönsten Schluchten der Alpen. Neben unzähligen spektakulären Wasserfällen und Strudeltöpfen gibt es immer wieder Stellen, an denen der Bach einen flachen Lauf hat und der müde Wanderer verweilen und seine Füße abkühlen kann.

    Ohne Begleitung habe ich folgende Gipfeltouren unternommen:

    Schneibstein (2.275 m): Mit der Seilbahn vom großen Parkplatz am Königssee überwindet man die ersten 1200 Hm einfach und bequem. Bis zum Torrener Joch führt ein ausgebauter Weg, dann wird es felsig und man muss bis zum Gipfel einen steilen Weg über teils nackten Kalkstein zurücklegen. Die Aussicht bei gutem Wetter ist natürlich traumhaft. Der Rückweg über den Seelein-See ist mühselig, insbesondere der Abstieg durch den Stiergraben. Mit etwas Glück begegnet man auf dieser Tour Gemsen.
    Hoher Göll (2.522 m): Eine absolute Hammer-Tour! Für diese Wanderung habe ich das Auto auf der Roßfeld-Panoramastrasse unterhalb der Ahornalm abgestellt. Das erste Etappenziel, das Purtschellerhaus, ist schnell erreicht. Ein paar hundert Meter später beginnt ein Weg/Steig, der in den nächsten Stunden die volle Konzentration verlangt. Immer wieder sind schwierige Stellen mit Seilen und Stiften versichert, und auch sonst müssen die Hände häufig zu Hilfe genommen werden. Kurz vor dem Zusammentreffen mit der Route über den Mandlgrat muss man sich für den Aufstieg über die Schusterroute (Klettersteig) oder den Kamin entscheiden. Da ich keine Sicherungsausrüstung dabei hatte, habe ich den Kamin gewählt, ein "betont senkrechter" Abschnitt, der jedoch gut mit Seilen und Stiften gesichert ist. Oben angekommen, wird man zunächst von der Aussicht in Richtung Berchtesgaden überrascht. Dann geht es weniger steil noch ca. 1 1/2 h bis auf den Gipfel. Die Aussicht ist natürlich grandios, der Watzmann ist aus ungewohnter Perspektive fast auf Augenhöhe zu bewundern. Der Abstieg sollte (wie immer) nicht unterschätzt werden. Ich habe für diese Tour deutlich mehr als die oft angegebenen 6-7 h gebraucht. Das Gipfelpanorama möchte ich dem geneigten Leser nicht vorenthalten:



    Panorama vom Hohen Göll


    Kammerlinghorn (2.483 m) Eine Genuss-Wanderung! Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Nationalpark-Informationsstelle Hintersee. Wer den langen (aber reizvollen) Anmarsch durch das Klausbachtal scheut, kann mit dem Bus bis zur Haltestelle Bind-Alm fahren. Von dort führt ein immer noch sehr bequemer Weg hinauf bis zur Mittereis-Alm. Von dort auf gutem Pfad hinauf in die Mooswand und den Karlsboden, mit sehr abwechslungsreichem Gelände und hoher Gemsen- Wahrscheinlichkeit. Dort trifft man auf den Weg von der österreichen Seite. Weiter eher unschwierig hinauf zum Karlkopf. Leider habe ich dort bereits komplett in den Wolken gestanden, Aussicht war nur noch abschnittsweise möglich. Auf dem Weg zum Kammerling-Gipfel (felsig, aber nie ausgesetzt) holten mich Schnee, Blitz und Donner ein, so dass ich einen überstürzten Abstieg beginnen musste. Der Rückweg fiel leider sehr nass aus. Wasserdichte Schuhe nützen nichts, wenn das Wasser von oben hineinläuft ...

    Norwegen

    Das Studium der Tochter in Bergen gab mir die Gelegenheit, im Juni 2013 dieses landschaftlich sehr reizvolle (aber nicht gerade preiswerte) Land zu besuchen. Zusammen mit der künftigen Physikerin haben wir eine paar schöne Touren unternommen. Ich nenne hier nur die Ziele, die Beschreibungen gibt es wieder hier

  • Rundweg um Bergen vom Ulriken über den Rundeman zum Fløen
  • Trolltunga (ein echtes Highlight!)
  • Buarbreen-Eisbrüche

    Kanaren

    2013 hatte ich zwei mal die Gelegenheit, die kanarischen Inseln zu besuchen. Diese Inselgruppe ist von Deutschland leicht und preiswert zu erreichen, hat ganzjährig ein sehr angenehmes Klima und ein überaus moderates Preisgefüge.

    Die erste Reise führte uns nach Teneriffa. Leider erlaubten die Umstände nur ein reduziertes Wanderprogramm, so dass ich mich auf die bekannten Highlights beschränken musste.

    Der Teide (3.718 m) war natürlich ein absolutes muss, auch wenn es nur die Warmduscher-Variante (Seilbahn) war. Zu beachten ist, dass man für den Gipfel ein (kostenloses) Permit benötigt, da die Anzahl der Besucher pro Tag beschränkt ist. Man kann es sich problemlos im Internet besorgen, in der Hochsaison kann es jedoch knapp werden. Die Kontrolle erfolgt oberhalb der Seilbahn. Mit den Uhrzeiten nimmt man es nicht so tierisch ernst, aber ansonsten sollte man sich an Wege und sonstige Bestimmungen des Nationalparks halten, das Personal ist recht aufmerksam. Der Weg auf den Gipfel ist sehr gut ausgebaut, man benötigt von der Bergstation etwa 1 Stunde. Auf Grund der klimatischen Situation ist die Aussicht vom Gipfel de facto garantiert. Je nach Bewölkung (die auf jeden Fall unter einem liegt) und Dunst hat man eine tolle Aussicht über Teneriffa und die Nachbarinseln. Der Krater ist (verglichen z.B. mit den Ätna) relativ klein, die vulkanischen Aktivitäten beschränken sich auf einige harmlos daherqualmende Fumerolen :-)



    Vom Gipfel des Teide

    Eine absolute Empfehlung ist die Masca-Schlucht im Westen der Insel. Sie führt von den Höhenzügen des Teno-Gebiges hinab an die Küste und überwindet dabei einen Höhenunterschied von mehr als 1.000 m. Die Wanderung beginnt in der Regel in dem kleinen Ort Masca auf 620 m. Es empfiehlt sich, für die Anreise den Bus zu benutzen, z. B. von Santiago del Teide. Der Bus ist preiswert, man kann sich auf die grandiose Aussicht konzentrieren und hat keinen Stress mit den (auch für einen erfahrenen Autofahrer) verdammt engen und steilen Serpentinen. Außerdem kann man Santiago vom Endpunkt der Wanderung aus ebenfalls gut mit dem Bus erreichen (s.u.). Der Weg ist vom Dorf aus gut beschildert und nicht zu verfehlen, schon auf Grund der zahlreichen Mitwanderer. Er ist normalerweise gut begehbar, aber bei bzw. nach Regen kann es an einigen Stellen rutschig werden. Gutes Schuhwerk ist also (wie immer) anzuraten, auch wenn man vor Ort anderes beobachtet ... Die Schlucht führt durch verschiedene geologische und botanische Formationen, man kann den vulkanischen Urspung der Insel in allen Details studieren, speziell im unteren Teil der Schlucht, wo die Wände mehrere 100 m senkrecht nach oben streben. Man benötigt für den Weg etwa 3-4 Stunden. Die Wanderung endet in einer kleinen felsigen Bucht an der Küste. Von hier kann man sich von privaten Booten abholen und in den Küstenort Los Gigantes bringen lassen. Reservierungen kann man telefonisch oder praktischerweise im Touristenbüro von Santiago del Teide (wenige Meter neben der Bushaltestelle) vornehmen. Von Los Gigantes kommt man für kleines Geld mit dem Bus wieder an den Ausgangspunkt zurück. Alle Informationen sind vor Ort leicht beschaffbar.


    In der Masca-Schlucht

    Im Spätherbst habe ich mich (in Begleitung meiner Tochter) kurzentschlossen noch einmal auf den Weg gemacht, diesmal nach La Gomera. Diese Insel ist nicht nur kleiner und überschaubarer als Teneriffa, sie ist auch noch nicht von den Erscheinungen des Massentourismus geprägt. Ich habe mich für das Valle Gran Rey entschieden, vor Ort auch Deutsch-Südwest genannt ;-) Auf dieser Insel herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Sie ist geprägt von Alt- und Jung-Aussteigern, Esoterikern, einfach nur Ruhe Suchenden und Wanderern. Meist wohnt man in "Appartementos" (eine Art kleine Ferienwohnung), die in größeren Anlagen zusammengefasst sind. Ich hatte mich für eines der wenigen Hotels entschieden.

    Die erste Wanderung führte zum Aufwärmen auf ein Hochplateau unmittelbar über dem Tal. Mit 500 Hm gerade das Richtige für den ersten Tag. Man hat einen wunderbaren Blick über den Ort und das Meer.


    Schönes Aeonium in der Argaga-Schlucht

    Am zweiten Tag entschieden wir uns für die Argaga-Schlucht, die unmittelbar neben dem Ort in das Meer mündet. Der Charakter ähnelt stark dem der Masca-Schlucht. Wandertechnisch ist die Tour jedoch wesentlich anspruchsvoller. Zum einen, weil das Tal von unten nach oben begangen wird, zum anderen, weil der Weg selten am Boden der Schlucht verläuft, sondern irgendwo in den steilen Wänden. Das macht außer einer guten Kondition auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unabdingbar. Der Rother Wanderführer deklariert einige Stellen als UIAA I. Wir haben 7 Stunden für den Weg bis hinauf nach Gerian, über die Eremite Guadedelupe und über die andere Talflanke zurück ins Valle benötigt und dabei mehr als 5 l Wasser verbraucht. Bei allen Wanderungen ist zu beachten, dass es auf den Kanaren kaum Möglichkeiten gibt, unterwegs Trinkwasser aufzunehmen. Man muss also, unter Beachtung der Tagestemperaturen, entsprechende Vorräte einplanen!

    Eine weitere Tour führte uns ntürlich auf den höchsten Gipfel der Insel, den Garajonay, mit 1.487 m ein beherrschbares Ziel :-) Wir folgten erneut dem Vorschlag des Rother Wanderführer und starteten den Rundweg in Chipude. Vorbei an der Fortelezza, einem einzeln stehenden Tafelberg, führt der Weg durch abwechslungreiche Landschaften, die jedoch noch stark von den Bränden des Jahres 2012 gezeichnet waren. Die Wegmarkierung ist größtenteils sehr gut, lediglich auf dem Rückweg haben wir das rot/weiß/rote Zeichen mehrmals vermisst und mussten uns schließlich auf unsere eigene Orientierung und die Karte verlassen. Vorbei an der Eremitade Igualero erreicht man nach 2-3 Stunden das Ziel. Der Gipfel ist unspektakulär und wird von Unmengen Turnschuhwanderern unschwer von einem Parkplatz an der nahen Landstrasse aus besucht.